Wenig überraschend: Eine weitere arbeitsreiche Woche liegt hinter uns. Es begann fast schon gewohnt mit Soloproben am Montag- und Dienstagabend, diesmal garniert mit einer umfassenden Kostümfundus-Begehung. Freitag ging dann die „Mission Bühnenbild“ in ihre nächste Runde – diesmal aber nicht in unserem Lager, sondern direkt vor Ort in den Werkräumen des Kerpener Gymnasiums. Statt schwarzen Kisten oder Showtreppen arbeiteten wir an vier hohen Aufstellern, die später als Lichtgassen und Gassen für Auf- und Abgänge genutzt werden sollen. So hieß es: Vorhandene alte Aufsteller entkernen, weitere neue Gerüstrahmen bauen, MDF-Platten zuschneiden, Querstreben und Bodenhalterungen ausmessen, alles verschrauben und -hämmern – nach gut vier Stunden Arbeit und mit tatkräftiger Hilfe des Schul-Hausmeisters (vielen Dank nochmal!) standen die guten Dinger und passten perfekt an Ort und Stelle. Doch an Feierabend war noch nicht zu denken: Gut 200 Quadratmeter schwarzer Bühnenvorhang mussten sortiert, entfaltet und teilweise schon aufgehängt werden, denn wir möchten die schulfreie Ferienzeit auch nutzen, um unter realen Bedingungen das Licht für unsere Aufführungen zu programmieren. Also heißt es: Endspurt in Sachen Bühnendesign – alles muss fertig werden, damit wir einschätzen können, welche Licht-Einstellungen die Szenen am besten zur Geltung kommen lassen.

Samstag hieß es dann wieder früh aufstehen – die nächste Soloprobe am Vormittag. Danach eine Premiere: das erste Mal Solisten-Korrepetition mit dem musikalischen Leiter! Katrin war die Glückliche, die mit Phil am Klavier verschiedene Feinheiten und Dynamiken des „Wiegenlied zur Weihnacht“ ausprobierte und festlegte – ein wichtiger Schritt, damit sich Band und Sänger später blind aufeinander verlassen können. Wenig später trudelten schon die nächsten Sänger an, denn wir hatten den traditionellen Sonntags-Gruppenprobentag auf den Samstag geschoben und so ging es in kleinerer Besetzung an verschiedene Wiederholungen und die neue, funkige Nummer „Es sprudelt kein Fluss“.

Sonntag dann endlich…ein Ruhetag! Zumindest fast – etwas Online-Shopping für Kostüme und Bühnenbild vom schweren Ledersessel bis zum Bündel Uniformhemden war doch noch drin ;). Doch mit der Entspannung war es schon Montag wieder vorbei: Ein weiteres fröhliches Quartett aus Korrep-Probe, Bühnenbild-Bastelei, Schauspielprobe und Chor-Arbeit stand an. Saschas temporeiches Solo „König der Welt“ fordert dem Pianisten alles ab, doch das Zusammenspiel klappte schon richtig gut – so kann es weitergehen 🙂 Während Sascha und Phil auf der Hinterbühne an Details feilten, war in Sachen Bühnenbild eher Grobes gefragt. Tim und Lydia hatten alle fertig gestrichenen Kartons aus unserem Lager in die Schule gebracht, so dass wir nun auf der Bühne fröhlich stapeln und vor allem abschätzen konnten, wie viele weitere dieser Dinger uns noch fehlen, um den gewünschten Effekt verschiedener Mauern zu erreichen. Gleichzeitig bekamen zwei der neu gebauten Aufsteller schonmal einen passenden Farb-Anstrich – für mehr reichte die Zeit nicht, denn es ging Schlag auf Schlag weiter mit Teil 2 von „Es sprudelt kein Fluss“. Nach zwei Stunden konzentrierter Probe war der nicht ganz einfache Song „im Kasten“ – Feierabend für’s Ensemble, nur Michi erarbeitete auf Probebühne Nr. 2 im Keller noch Schauspiel-Details ihres Solos „Sterne und Mond“.

Immerhin: Der Song war dann am Dienstag wunderbar präsent, als es für Michi erstmals an die Korrepetition ging. Der Lebensrückblick einer Frau, die vielleicht zu lang nur auf der Suche nach materiellem Glück war, ist der wohl bekannteste Song aus „Songs For A New World“ und aus dem Repertoire vieler Musical-Diven nicht mehr wegzudenken – hier gibt es einen kleinen Eindruck der musikalischen Probe im Video:

„Sterne und Mond“ (Probe 05.08.2014)

Weiter ging es mit der Nummer „Surabaya Santa“. Die musikalische Hommage an Kurt Weill wird sicherlich für Lacher sorgen, denn hier packt die verbitterte Ehefrau des Weihnachtsmanns gnadenlos aus, was ihr werter Gatte wirklich mit den Wichteln treibt… ein großer Spaß für das Publikum, wegen zahlreicher Tempowechsel aber auch eine große Herausforderung für Sängerin und Band. Ein Grund mehr, den Song im Anschluss direkt auf der großen Bühne auszuprobieren – hier wird auch eine besondere Überraschung auf das Publikum warten… Zum Abschluss des Tages und einer langen Probenphase durfte schließlich auch Tim mit Phil an seinem Solo „Sie weint“ arbeiten…oh, und Aufsteller Nr. 2 und 3 haben wir parallel auch noch fertig gestrichen 😉 Siebenmal proben, basteln oder bauen in zehn Tagen? Kann man mal machen…aber jetzt ist wirklich erst mal eine kurze Pause angesagt 🙂